Historie


Angaben aus:
Alte Ansichten des Bernkasteler Landes 1979; Lexikon der Siedlungs- und Flurnamen des Mosellands

Während der Römerherrschaft im ersten Jahrhundert gab es an einer der Koppelbachquellen im Idarwald ein römisches Quellheiligtum. Diese Kultstätte, der Quellgöttin Sirona und dem Apollo geweiht, hatte im 2. und 3. Jahrhundert ihre Blütezeit. Ausgrabungen des Landesmuseums lassen noch heute erkennen, dass eine kulturtragende Bevölkerung im Hochscheider Raum ansässig war. Die Attribute des Quellengottes Apollo, Leier und Lorbeer, sind mit dem Wasser der Quelle im Ortswappen festgelegt. Wie auch die anderen Dörfer des Kirchspiels Kleinich, beruht Hochscheid auf eine fränkische Gründung. Nach dem Zusammenbruch der Römerherrschaft durch die Germanenstürme war unsere Gegend 500 Jahre öd und verlassen bis es zu den fränkischen Siedlungen kam. Bereits im 11 Jahrhundert wurde Hochscheid im "Lexikon der Siedlungs- und Flurnamen des Mosellands" von Jungandreas erwähnt. Der Name ist mit "Hoinsceith" vermerkt.

Die um 1530 schon erwähnte evangelische Kapelle in Hochscheid, eine Filiale der Pfarrei Kleinich, war 1714 durch einen Brand zerstört worden und verfallen. Der Turm wurde als Glockenhaus in den Jahren 1751/52 wieder aufgebaut. Eine sehr gründliche Restaurierung erfolgte erst 1960. Seit dieser Zeit wird die Kapelle auch wieder für Gottesdienste genutzt. In Hochscheid gab es bereits 1908 eine eigene Schule. Im Jahre 1786 gab es schon eine Winterschule. Bis 1965 wurde in der Volksschule unterrichtet. 1904 erschloss die Eisenbahn den Hunsrück. Hochscheid war seit dieser Zeit Bahnstation. Der Bahnhof wurde in den siebziger Jahren aufgegeben. In den zwanziger und dreißiger Jahren wurde in Hochscheid eine Bleigrube betrieben. Hochscheid ist bei der Verwaltungsreform 1969 selbständige Gemeinde geblieben, während sich die andern Dörfer des Kirchspiels auf der gegenüberliegenden Seite der Hunsrückhöhenstraße zur Gemeinde Kleinich zusammenschlossen. Text: Dieter Müller